Färbung

Wie sehen Bilder aus, die unfertig dennoch fertig sind, und welche Zutaten des Betrachtens braucht es?

Eine Zeit lang flanierte ich gerne in Trödelläden umher, auf der Suche nach privaten Fotos. Es war nicht der Voyeur in mir, der mich antrieb, sondern es ging mir um das Bemerken eines sinkenden Schiffes. Dabei versank ich selbst in den Bildwelten irgendwelcher Menschen, beim Betrachten der bunten Fotos in muffigen Trödelläden. Hier verschwindet etwas, unwiderruflich: das physisch greifbare, bunte Foto. Zur gleichen Zeit las ich Roland Barthes‘ „Die helle Kammer“, und folgte seiner Gedankenwelt zum punctum des Bildes. Aus diesen Überlegungen und meiner romantischen Neigung und Liebe zum alten Farbfoto heraus entstanden mehrere Serien abgemalter Fotos: Aquarelle auf grundierter, geschmirgelter und polierter Leinwand, in verschiedenen Größen.

Roland Barthes schreibt über das punctum: „Ob es nun deutliche Konturen aufweist oder nicht, es ist immer eine Zutat: es ist das, was ich dem Photo hinzufüge und was dennoch schon da ist.“

Weitere Grafiken

Bilder erzeugen, die Raum lassen für die Zutaten des Betrachtens.

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